Internet-Seelsorge und kirchliche Social-Media-Expert*innen kritisieren kirchlichen Datenschutz

Seit gut fünf Wochen ist das Gesetz über den kirchlichen Datenschutz in Kraft. Immer noch ist die Verunsicherung groß, und viel Kritik wurde seither daran geäußert, auch hier im Blog.

Bei einer gemeinsamen Sitzung der Konferenz der Internetseelsorge und der Expertengruppe Social Media der publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz durfte das Thema natürlich nicht fehlen. Die beiden Gremeien haben nun eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht: „Datenschutz pragmatisch und pastoral verantwortet weiterentwickeln“ „Internet-Seelsorge und kirchliche Social-Media-Expert*innen kritisieren kirchlichen Datenschutz“ weiterlesen

#bdkjvernetzt – Links der Woche Nr. 6

Coolest @Lamp ever
Coolest @Lamp Ever flickr photo by Tojosan shared under a Creative Commons (BY-NC-SA) license

In Loccum fand die Tagung „Heilig, christlich, smart? Digitale Kommunikation als kirchliche Herausforderung“ statt, das Hashtag #digitalekirche brummte, und anscheinend war’s sehr interessant: Daher ist unser Link der Woche dieses Mal eine kleine Blogschau zu der Tagung (die gern demnächst eine ökumenische Fortsetzung haben könnte – wer organisiert’s?).
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Offene Bibel: Die Heilige Schrift als Freies Wissen

Logo des Projekts Offene BibelDie Bibel in eine Sprache zu übersetzen, die jeder versteht: Das war unser Traum am Anfang. Schnell merkten wir, dass das nicht mit einer Übersetzung geht. Theologiestudierende brauchen einen anderen Text als Gemeindemitglieder, und für Menschen mit Lernschwierigkeiten kann auch dieser Text zu kompliziert sein. Dazu kommt, dass jede Bibelleserin und jeder Bibelleser ein anderes Sprachgefühl hat.

So kommt es häufig vor, dass man sich an der ein oder anderen Stelle der Einheitsübersetzung oder der Lutherübersetzung denkt, dass es eine deutlich verständlichere Formulierung gibt. Bevor es die Offene Bibel gab, sind diese Verbesserungsvorschläge und die Kreativität vieler Menschen verloren gegangen. Mit dieser neuen Übersetzung will das Team der Offenen Bibel all diesen Menschen eine Chance geben, den Bibeltext zu ihrem eigenen werden zu lassen, indem sie aktiv an der Verständlichkeit der Übersetzung mitarbeiten und ihre sprachlichen Ideen diskutieren. „Offene Bibel: Die Heilige Schrift als Freies Wissen“ weiterlesen

Viel Aufwand für ein datenschutzkonformes DiKo-Foto

Sieht aus wie das übliche Gruppenfoto von vielen Konferenzen – dabei steckt da einiges mehr an Arbeit dahinter: Denn die KjG Freiburg bemüht sich, datenschutzkonform auf ihrer Diözesankonferenz zu fotografieren. DiKo-Fotograf David Gwosch erzählt die Geschichte zum Bild:

Gruppenbild der DiKo der KjG Freiburg
#DikoFR Gestern hat unsere Außerordentliche Diözesankonferenz in Karlsruhe statt gefunden und wir waren begeistert, wie viele Vertreter*innen ihrer Dekanatsverbände gekommen sind. (Quelle: David Gwosch/KjG Freiburg)

Jaja, es wär schon witzig, wenn’s nicht so traurig wär. Wir haben uns im vorhinein überlegt, dass wir uns aufgrund der neuen Datenschutzgesetze nicht das Gruppenbild kaputt machen wollen. Immerhin sind es genau solche Bilder, die eine Diözesankonferenz für die Außenwelt erst erlebbar machen. „Viel Aufwand für ein datenschutzkonformes DiKo-Foto“ weiterlesen

#bdkjvernetzt – Links der Woche Nr. 5

Coolest @Lamp ever
Coolest @Lamp Ever flickr photo by Tojosan shared under a Creative Commons (BY-NC-SA) license

Es sieht nicht gut aus fürs Internet – der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments hat (wenn auch knapp) für Leistungsschutzrecht und Uploadfilter gestimmt. Aber noch ist es nicht zu spät. Daher ist unser Link der Woche dieses Mal die Kampagne, mit der wir unser Netz retten wollen.
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Digitale Lebenswelten bei der Jugendsynode – ein Blick ins Arbeitsdokument

Der Vatikan hat das „Instrumentum laboris“, das Arbeitsdokument für die Jugendsynode veröffentlich – auch digitale Lebenswelten spielen darin eine Rolle, wie schon im Bericht der Vorsynode. Wie dort – die Einschätzung des Vorsynodenberichts gab es auch hier im Blog – werden digitale Lebenswelten auch in den Unterlagen für die Synodenväter (und bei den „Vätern“ bleibt es weitgehend) sehr kritisch gesehen.

Bischöfe am Gerät
Synod on Evangelisation flickr photo by Catholic Church (England and Wales) shared under a Creative Commons (BY-NC-SA) license

Leider liegt das Dokument bisher nur auf italienisch vor – die entsprechenden Abschnitte haben wir daher (schon vor einer offiziellen Übersetzung) hier übersetzt (unten im Artikel), damit man sich selbst einen Eindruck verschaffen kann. „Digitale Lebenswelten bei der Jugendsynode – ein Blick ins Arbeitsdokument“ weiterlesen

Das ist die TINCON – und deshalb solltest Du unbedingt hin

Spielekonsolen, Bällebad und Netzvorbilder zum Anfassen – das gab’s auf der TINCON in Berlin. Die TINCON nennt sich vollständig „Teenageinternetworkconvention“ und beschäftigt sich mit neuen Technologien, digitaler Netzkultur, Internet-Plattformen und der Zukunft unserer Gesellschaft – ein bisschen wie dieser Blog als dreitägiges Event. Eine Beschreibung der TINCON könnt ihr im Netz selbst nachlesen – in diesem Beitrag will ich aber für euch aufschreiben, weshalb ihr bei der nächsten TINCON selber dabei sein wollt!

TINCON - teenageinternetwork convention
TINCON – teenageinternetwork convention – Das Festival für digitale Jugendkultur, die Gesellschaftskonferenz für Jugendliche von 13 bis 21 Jahren am 10. Juni 2017 im Columbia Theater in Berlin. (Foto: Gregor Fischer/TINCON)

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#instapray – How to pray at Instagram

Beten geht überall. Auch auf Instagram. Das hat das Glaubensportal YOUPAX getestet und einige Tipps aufgeschrieben.

Genauso wie Beauty-Tipps eignen sich für Instagram kurze Tutorials zum Beten. Vor Ostern habe ich das zum ersten Mal für YOUPAX – das junge Glaubensportal des Erzbistums Paderborn – getestet. Inspiriert vom Morgengebet „Twaudes“ auf Twitter habe ich ein Morgengebet für die Instagram-Stories entwickelt.

Das Glaubensportal YOUPAX vom Erzbistum Paderborn macht Morgengebete auf Instagram.
Das Glaubensportal YOUPAX vom Erzbistum Paderborn macht Morgengebete auf Instagram.

Die Twaudes ist meistens aufgebaut wie eine klassische Laudes. Mit Psalmen, Kurzlesung und Vater Unser. Das funktioniert auf Twitter gut, weil Twitter ein Medium ist, das mit Text arbeitet. Auf Instagram geht Text gar nicht. Da muss die Botschaft eines Textes über ein Bild oder ein Video rüberkommen. Da kann der Text nur unterstützend wirken. Aus dem #instapray-Test haben wir in der YOUPAX-Redaktion aber noch mehr gelernt.

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Gebetsanliegen des Papstes: Für ein Miteinander in Vielfalt in Sozialen Medien

Im Juni widmet sich Papst Franziskus in seinem Gebetsanliegen den sozialen Medien:

Dass die Menschen durch das Geschehen in den sozialen Netzwerken zu einem Miteinander finden, das die Vielfalt der Einzelnen respektiert.

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Solidarität per „blauem Daumen“: Verbandsbook vs. Verbandsgram

Ich beobachte eine gewisse „Likearmut“ auf Facebook. Mein Eindruck ist, dass die meisten von uns (uns = der Dunstkreis von Verantwortungsträger*nnen in den Mitgliedsverbänden und Gliederungen des BDKJ) beim gegenseitigen Liken und Kommentieren der Inhalte unserer Fan-Seiten zurückhaltend sind. Das ist ausgesprochen tragisch, hilft doch jeder Like, Kommentar und Share dabei die Reichweite unserer Beiträge zu erhöhen.

© pixabay / geralt

Wir haben doch sicherlich alle das gemeinsame Ziel, dass unsere Inhalte und Themen von möglichst vielen Menschen wahrgenommen werden und dadurch unsere Filterblasen zumindest ein klein wenig durchbrochen werden. Abgesehen von ein paar Ausnahmen, wie z.B. beim Blogartikel von Paul Rögler, der auf Manfred Spitzers Thesen zum jugendlichen Medienkonsum antwortet, oder dem deutlichen Kommentar der KjG LAG Bayern, der sich ganz tagesaktuell zur „Kreuz-Pflicht“ in Bayerischen Behörden äußert, vermisse ich die meiste Zeit eine gegenseitige Untersetzung im „Verbandsbook“ unserer Fan-Seiten. Grund hierfür kann nicht nur der ominöse Facebookalgorithmus sein, den man sonst für so Vieles verantwortlich macht.

Im Gegensatz zu facebook, verhält sich die (katholische) Jugendverbandsarbeitsblase auf Instagram ziemlich kollegial. Ich mache die Erfahrung, dass in diesem Netzwerk selbstverständlich geliket und kommentiert wird. Hier begegnet man sich mit großem Wohlwollen und Humor. Die gegenseitige Unterstützung klappt also auf Instagram.

Warum also nicht auch auf Faceboook? Freilich, es sind zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze von Netzwerken. Hater und Trolle finden sich eher auf Facebook als auf Instagram. Das liegt u.a. an der jüngeren Zielgruppe, die sich auf Instagram befindet und natürlich auch am Grundkonzept, dass die vorrangige Reaktion auf einen Beitrag eben ein Herz ist. Außerdem ist Instagram in der Tendenz eher unpolitisch.

Wer einen politischen Inhalt auf Facebook teilt oder kommentiert, also sich zu einer oder gegen eine Aussage positioniert, macht sich auch auf eine Art angreifbar. In meiner Verbandsbubble nehme ich die Gruppe derer, die das in Kauf nehmen und bereit sind ihre Meinung, auf Facebook zu verteidigen, als eher klein wahr. Diese müssen wir uns zum Vorbild nehmen!

Ich fordere uns auf, gegenseitig unsere Inhalte und Positionen der Verbandsseiten auf Facebook zu liken, zu kommentieren und zu teilen (ja, natürlich nur dann, wenn wir die auch gut finden, ist doch klar). Ich fordere uns auf, auch im Verbandsbook so solidarisch zu sein, wie es im Verbandsgram schon üblich ist. Mit einer entsprechenden gegenseitigen Unterstützung und Solidarität muss man auch keine Angst vor Hatern oder Trollen haben. Wir müssen hinter unseren Meinungen stehen. Auch digital!

Der Hass ist schon ganz gut organisiert. Es ist bereits überfällig, dass sich auch die (katholische Verbands-)Liebe im Netz organisiert.