Genauso wie Beauty-Tipps eignen sich für Instagram kurze Tutorials zum Beten. Vor Ostern habe ich das zum ersten Mal für YOUPAX – das junge Glaubensportal des Erzbistums Paderborn – getestet. Inspiriert vom Morgengebet „Twaudes“ auf Twitter habe ich ein Morgengebet für die Instagram-Stories entwickelt.
Die Twaudes ist meistens aufgebaut wie eine klassische Laudes. Mit Psalmen, Kurzlesung und Vater Unser. Das funktioniert auf Twitter gut, weil Twitter ein Medium ist, das mit Text arbeitet. Auf Instagram geht Text gar nicht. Da muss die Botschaft eines Textes über ein Bild oder ein Video rüberkommen. Da kann der Text nur unterstützend wirken. Aus dem #instapray-Test haben wir in der YOUPAX-Redaktion aber noch mehr gelernt.
Was ihr für eure #instapray-Story beachten solltet:
- Bereitet die Story vor. Bearbeitet die Bilder so, wie ihr sie für die Story am nächsten Morgen braucht. Dann könnt ihr sie schnell hintereinander hochladen und niemand muss auf das nächste Bild warten. Ihr könnt Bilder mit Instagram bearbeiten und speichern, ohne sie zu veröffentlichen. Das ist praktisch, weil ihr dann direkt seht, wie es in der Story wirkt. Testet in Ruhe verschiedene Filter und Schriften – das lohnt sich.
- Jede Geschichte braucht eine klare Linie. Versucht sich in möglichst wenig Beiträgen zu erzählen. Wenn ihr eure Geschichte auf den Punkt bringen könnt, ist es eine gute Geschichte.
- Entscheidet euch für einen Stil. Ihr solltet einen Stil entwickeln, in dem ihr eure Geschichten erzählen möchtet. Es sieht zum Beispiel einheitlicher aus, wenn die Bilder aus einer Serie kommen. Achtet auch auf gleiche Filter und Schriften, damit es einheitlich wirkt.
- Die Bilder und Videos sind wichtiger als der Text. Nutzt die Tools, die Instagram bietet (GIFs, Sticker, Umfragen …), um die Posts abwechslungsreich zu halten, aber überladet die Bilder nicht.
- Lernt von euren Fehlern. Wertet aus, wann eure Nutzer aus der Story aussteigen (das zeigt Instagram genau an) und findet so raus, was gut läuft. Ihr könnt Umfragen machen oder die Nutzer um Feedback bitten. Ich habe zum Beispiel die Anregung bekommen, mal per Live-Video zu beten. Dann hat das Gebet vielleicht noch mehr Fluss.
#instapray kann ein Mutmacher sein
Was #instapray kann: Junge Menschen, die nicht unbedingt katholisch sind, in ihrer privaten Routine erreichen. Das klappt vor allem mit Hashtags, die nicht aus dem Kirchen-Kontext kommen, oder wenn ihr Orte taggt. Dann werden Nutzer auf die Stories aufmerksam, die nicht zum normalen Followerkreis von katholischen Plattformen gehören.
YOUPAX hat durch den Test viele neue Follower bekommen, und ich hoffe, mit #instapray vor allem die zu erreichen, die sonst keinen Zugang zum Beten haben. Ein Gebet in den Stories ist nicht so tiefsinnig wie eine Worship-Nacht, aber es kann ein Mutmacher sein. #instapray soll die Chance, beim morgendlichen Durchklicken der Insta-Stories kurz an Gott zu denken und mutig in den Tag zu starten.