Solidarität per „blauem Daumen“: Verbandsbook vs. Verbandsgram

Ich beobachte eine gewisse „Likearmut“ auf Facebook. Mein Eindruck ist, dass die meisten von uns (uns = der Dunstkreis von Verantwortungsträger*nnen in den Mitgliedsverbänden und Gliederungen des BDKJ) beim gegenseitigen Liken und Kommentieren der Inhalte unserer Fan-Seiten zurückhaltend sind. Das ist ausgesprochen tragisch, hilft doch jeder Like, Kommentar und Share dabei die Reichweite unserer Beiträge zu erhöhen.

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Wir haben doch sicherlich alle das gemeinsame Ziel, dass unsere Inhalte und Themen von möglichst vielen Menschen wahrgenommen werden und dadurch unsere Filterblasen zumindest ein klein wenig durchbrochen werden. Abgesehen von ein paar Ausnahmen, wie z.B. beim Blogartikel von Paul Rögler, der auf Manfred Spitzers Thesen zum jugendlichen Medienkonsum antwortet, oder dem deutlichen Kommentar der KjG LAG Bayern, der sich ganz tagesaktuell zur „Kreuz-Pflicht“ in Bayerischen Behörden äußert, vermisse ich die meiste Zeit eine gegenseitige Untersetzung im „Verbandsbook“ unserer Fan-Seiten. Grund hierfür kann nicht nur der ominöse Facebookalgorithmus sein, den man sonst für so Vieles verantwortlich macht.

Im Gegensatz zu facebook, verhält sich die (katholische) Jugendverbandsarbeitsblase auf Instagram ziemlich kollegial. Ich mache die Erfahrung, dass in diesem Netzwerk selbstverständlich geliket und kommentiert wird. Hier begegnet man sich mit großem Wohlwollen und Humor. Die gegenseitige Unterstützung klappt also auf Instagram.

Warum also nicht auch auf Faceboook? Freilich, es sind zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze von Netzwerken. Hater und Trolle finden sich eher auf Facebook als auf Instagram. Das liegt u.a. an der jüngeren Zielgruppe, die sich auf Instagram befindet und natürlich auch am Grundkonzept, dass die vorrangige Reaktion auf einen Beitrag eben ein Herz ist. Außerdem ist Instagram in der Tendenz eher unpolitisch.

Wer einen politischen Inhalt auf Facebook teilt oder kommentiert, also sich zu einer oder gegen eine Aussage positioniert, macht sich auch auf eine Art angreifbar. In meiner Verbandsbubble nehme ich die Gruppe derer, die das in Kauf nehmen und bereit sind ihre Meinung, auf Facebook zu verteidigen, als eher klein wahr. Diese müssen wir uns zum Vorbild nehmen!

Ich fordere uns auf, gegenseitig unsere Inhalte und Positionen der Verbandsseiten auf Facebook zu liken, zu kommentieren und zu teilen (ja, natürlich nur dann, wenn wir die auch gut finden, ist doch klar). Ich fordere uns auf, auch im Verbandsbook so solidarisch zu sein, wie es im Verbandsgram schon üblich ist. Mit einer entsprechenden gegenseitigen Unterstützung und Solidarität muss man auch keine Angst vor Hatern oder Trollen haben. Wir müssen hinter unseren Meinungen stehen. Auch digital!

Der Hass ist schon ganz gut organisiert. Es ist bereits überfällig, dass sich auch die (katholische Verbands-)Liebe im Netz organisiert.

Zwischen Freiheit und Datenschutz: Digitalpolitik im Koalitionsvertrag 2018

Wie bereits 2013, so hat auch 2018 der BDKJ-Bundesverband eine ausführliche Kommentierung des Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und SPD vorgenommen – und zwar nicht nur jener Felder, die recht offensichtlich mit Kindern und Jugendlichen in Verbindung gebracht werden, wie zum Beispiel Bildung, Integration und Jugendschutz, sondern auch im Bereich Wirtschafts‑, Entwicklungs- oder Sozialpolitik.

Kapitel V Abschnitt 5 des Koalitionsvertrages trägt den schlichten Titel „Digitalisierung“ – und doch taucht das Schlagwort der „digitalen Transformation“ nicht nur in diesem Kapitel auf, sondern wird auch in fast allen anderen Kapiteln immer wieder an prominenter Stelle platziert. Doch bedeutet dies, das dahinter eine kohärente digitale Strategie für die Bundesrepublik Deutschland steht? Und an welchen Stellen werden die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit der Digitalisierung zusammengebracht, wenn in der Präambel des Vertrages (S. 5) schon die Rede davon ist, dass der „digitale Wandel“ so gestaltet werden soll, „dass alle davon profitieren“? „Zwischen Freiheit und Datenschutz: Digitalpolitik im Koalitionsvertrag 2018“ weiterlesen

Digitalisierung als Fortschritt? – ein Praxistipp

Irgendwo im Spannungsfeld zwischen ewigen Bewahrern à la Heimatmuseum und den Flugtaxipilotinnen, die in naher Zukunft auf ihrem Weg von München nach Berlin an der Shell-Tanke bei der großen Bärin Bifi kaufen werden, liegt die Leistung der Digitalisierung. Während alles Wissen immer und fast überall verfügbar ist und sich Dinge – wie es Rilke sich einst wünschte – vernetzen, steigt die Abhängigkeit vom kleinen Helfer im Alltag, Arbeitsplätze scheinen bedroht und miteinander zu sprechen bedeutet mittlerweile aneinander vorbei zu schreiben. So gilt es in vielerlei Kontexten abzuwägen, an welcher Stelle ein Mehrwert durch Digitalisierung erreicht werden kann. An die Lebenswelt von digital natives anzuschließen kann motivierend, Unternehmensstrategie oder einfach nur sinnlos sein. „Digitalisierung als Fortschritt? – ein Praxistipp“ weiterlesen

#BKDJvernetzt besucht iRights

Verbraucherschutz – ich gebe es zu: Dieses Wort langweilt mich. Normalerweise. Die Menschen von iRights, vor denen wir gerade sitzen, erzählen aber etwas von digitalem Verbraucherschutz: „Wir setzen uns für die digitale Mündigkeit des Einzelnen ein!“. Jetzt werde ich hellhörig.

© iRights.info

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Jugend.Beteiligung.digital – die digitale Evolution gestalten!

Digitale Agenda

Endlich kommt frühlingshaftes Licht in die schattige Bundesrepublik #Neuland. Die #Groko will es und eine neue Staatsministerin plakatiert es: Wir werden schon bald mit #Flugtaxis  zum #BER oder zum #S21 starten. Tatsächlich freue ich mich, dass endlich mal mutig Visionen für Digitalien ausgesprochen werden und nicht nur Internet-Bandbreiten beklagt werden. Allerdings sollten vorrangig gesellschaftliche und weniger technologische

Flugtaxi
#Flugtaxis

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#whatthefact – Politische Bildung und Fake News

Screenshot der Startseite von #whatthefact

Alle reden über Fake News und was man gegen diese Form der Verbreitung von Falschnachrichten – vor allem im Internet – tun kann. Politische Bildung ist ein Zugang, um überhaupt erstmal aus Gerüchten, gefühlten Wahrheiten und gezielt verbreitetem Hass (zum Beispiel gegen Geflüchtete) eine wirkliche faktenbasierte Debatte zu machen.

Die Nemetschek-Stiftung hat dazu ein niedrigschwelliges Quiz namens „#whatthefact“ mit vielen spannenden Grafiken und Hintergrundinformationen gestaltet, das spielerisch in den Bereichen Migration, Kriminalität, Europa, Fortschritt, Wirtschaft und Klima den Fake-News-Dschungel lichtet und so viele Anregungen dazu gibt, offline als auch online gegen dummes Zeug und politische Hetze vorzugehen. Klicktipp!

Medienkompetenz für alle (bis 2025!)

©Jörg Wild

Medienkompetenz im europäischen Vergleich: In unserem Nachbarland den Niederlanden wird das Thema ganz groß geschrieben. Dort sorgt einmal jährlich eine Aktionswoche für Aufsehen.

Digitaler Wandel, Medienkompetenz … man konnte es kaum noch hören, als sich die Politiker aller Parteien im Bundestagswahlkampf zu dem Thema gegenseitig übertrumpfen wollten. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Ja, das Thema kann gar nicht intensiv genug bearbeitet werden. Aber wo waren die Volksvertreter in den letzten Jahren, wo allen längst klar sein musste, dass kein Weg vorbei führt am digitalen Fortschritt? Eine Gruppe Journalistinnen, Journalisten und Fachkräfte der Jugendhilfe aus dem Pressenetzwerk für Jugendthemen (PNJ) reiste kürzlich in die Niederlande. Da wird alljährlich die „Woche der Medienkompetenz“ organisiert, und die Experten wollten sich Anregung für ihre eigene Arbeit holen. „Medienkompetenz für alle (bis 2025!)“ weiterlesen

Democracy – Im Rausch der Daten“ – Klicktipp

Wie funktioniert Datenschutz in der EU? Wer entscheidet, welche unserer Daten wie weitergegeben werden dürfen? Wer hat politisch welches Interesse daran, dass unsere privaten Daten für Dritte zugänglich sind? Und ist das alles in einer Demokratie überhaupt so problemlos möglich?

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat ein Online-Dossier veröffentlicht, das sich rund um den 2015 erschienenen Dokumentarfilm „Democracy – Im Rausch der Daten“ dreht und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments Jan Philipp Albrecht begleitet, der sich für einen stärkeren Datenschutz in der EU einsetzt: „Die Dokumentation entschlüsselt die kontroversen Interessen der unterschiedlichen Akteure und bietet einen spannenden Einblick in die Abläufe politischer Prozesse auf EU-Ebene. Politische Abläufe werden greifbar und transparent, die für die Öffentlichkeit sonst nur schwer nachvollziehbar sind.“

Aber nicht nur der Film ist spannend, sondern auch das Hintergrundmaterial, das die bpb dafür zusammengetragen hat und es nun online aufbereitet als Interviews, Analysen und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt. Auch für die Jugendverbandsarbeit, die sich mit politischen Prozessen und Lobbyismus auseinandersetzt, lohnt sich ein Blick in das Dossier. Und ab 1. Juli 2018 kann der gesamte Film auf der Seite der bpb live gestreamt werden.

WHAT THE F***! – Der Zündfunk-Netzkongress

Wie mit Populismus, Überwachung, Hass, Privatsphäre, Sexismus, etc. im Netz umgehen? Alte Fragen, wenig neue Antworten. Der Netzkongress köchelte bekannte Themen unter dem Titel „WHAT THE F***!“ beharrlich auf mittlerer Flamme. So nicht neu, aber trotzdem wichtig. DENN DIE SACHE IST NOCH NICHT DURCH! #zf17

© Zündfunk / Bayern2

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Wie soziale Medien jungen Pfadis eine internationale Stimme geben

Dass Pfadfinderinnen und Pfadfinder nicht nur im Unterholz kriechen und jeden Tag eine gute Tat erfüllen, hat sich schon herumgesprochen. Aber dass sie digitale Medien nutzen, um jungen Menschen auf der internationalen Bühne Gehör zu verschaffen? Das passiert zum Beispiel auf der Weltkonferenz der Pfadiverbände. „Wie soziale Medien jungen Pfadis eine internationale Stimme geben“ weiterlesen