Katholische Publizist*innen gegen EU-Leistungsschutzrecht und Uploadfilter

Am 5. Juli wird im EU-Parlament zum Thema Urheberrecht abgestimmt. Machen die Abgeordneten dann unser schönes Netz kaputt? Leistungsschutzrecht und Uploadfilter bringen nichts und schaden allen – angeblich sollen aber Urheber*innen davon profitieren. Viele Journalist*innen-Verbände sind da leider eher still. Der katholische nicht: Heute hat die Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) sich gegen diese Instrumente ausgesprochen.

Joachim Frank, Vorsitzender der Gesellschaft katholischer Publizisten
Joachim Frank ist Vorsitzender der Gesellschaft katholischer Publizisten. Die GKP ist ein Zusammenschluss von mehr als 500 Medienschaffenden. Auf der Basis des christlichen Glaubens trägt die GKP zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit bei, insbesondere zu Fragen der (kirchlichen) Medienarbeit.
(Foto: Felix Neumann, CC-BY-SA 4.0)

Uploadfilter kommen einer technischen Vorzensur gleich“, kritisiert der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. „Algorithmen können nicht entscheiden, ob tatsächlich eine Urheberrechtsverletzung vorliegt oder die Veröffentlichung durch das Zitatrecht oder andere Schranken des Urheberrechts zulässig ist.“ „Katholische Publizist*innen gegen EU-Leistungsschutzrecht und Uploadfilter“ weiterlesen

#bdkjvernetzt – Links der Woche Nr. 5

Coolest @Lamp ever
Coolest @Lamp Ever flickr photo by Tojosan shared under a Creative Commons (BY-NC-SA) license

Es sieht nicht gut aus fürs Internet – der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments hat (wenn auch knapp) für Leistungsschutzrecht und Uploadfilter gestimmt. Aber noch ist es nicht zu spät. Daher ist unser Link der Woche dieses Mal die Kampagne, mit der wir unser Netz retten wollen.
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Leistungsschutzrecht und Upload-Filter: Das Internet wird abgewürgt!

Ein Ausschuss des Europäischen Parlaments entscheidet am 20. Juni, wie das Internet in Zukunft aussehen wird. Das kann auch schief gehen. Wir erklären kurz, was auf dem Spiel steht:

#nouploadfilter
(Christian Schneider – http://haltdieklappe.com/, CC BY-SA 4.0, Link)

Hochproblematisch in der aktuellen Urheberrechtsreform sind zwei Bestandteile: Das Leistungsschutzrecht und Upload-Filter, die klare negative Auswirkungen auf die freien Entfaltungsmöglichkeiten im Internet hätten. (Auf Twitter wird unter #Uploadfilter, #lsr oder #fixcopyright dazu diskutiert.) „Leistungsschutzrecht und Upload-Filter: Das Internet wird abgewürgt!“ weiterlesen

#BKDJvernetzt besucht iRights

Verbraucherschutz – ich gebe es zu: Dieses Wort langweilt mich. Normalerweise. Die Menschen von iRights, vor denen wir gerade sitzen, erzählen aber etwas von digitalem Verbraucherschutz: „Wir setzen uns für die digitale Mündigkeit des Einzelnen ein!“. Jetzt werde ich hellhörig.

© iRights.info

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Nein!“ zu Upload-Filtern – ein offener Brief der (digitalen) Zivilgesellschaft

Dieses Bild ist eventuell urheberrechtlich geschützt. Und dennoch ist es als bekanntes Meme Teil der Internetkultur.

Ein Internet ohne gifs, ein YouTube ohne lustige Mash-Ups, ein Facebook ohne Memes? Das mag sich niemand mehr so richtig vorstellen können, der sich in sozialen Netzwerken bewegt – doch nach Meinung einiger EU-Politiker müssten wir künftig aus urheberrechtlichen Gründen ohne all das auskommen. Ein EU-Vorschlag, der sich mit der Urheberrechtsreform beschäftigt, schlägt vor, dass Plattformen wie Facebook, YouTube, Twitter, Wikipedia und Co. bereits beim Upload von Inhalten einen Filter einsetzen, um eventuelle Verstöße gegen das Urheberrecht von vornherein zu verhindern. Nein!“ zu Upload-Filtern – ein offener Brief der (digitalen) Zivilgesellschaft“ weiterlesen

Alles geklärt?“ – Broschüre zu Mediennutzung und Recht

Es ist heutzutage dank Smartphones und Co. leichter denn je, eigene Medieninhalte zu erstellen und über Facebook, Instagram und andere Plattformen zu verbreiten. Remixe, Mash-Ups, Montagen und Memes bestehen dabei hauptsächlich aus Material, das man nicht selbst erstellt hat, das aber bunt und witzig „zusammengeklebt“ neue Erzählungen schafft und uns allen täglich auf YouTube begegnet. Aber: Darf man das einfach so? Alles geklärt?“ – Broschüre zu Mediennutzung und Recht“ weiterlesen

Das geht ins Ohr – Netzpolitische Podcasts

Wer noch keine Podcasts hört, sollte dringend damit anfangen. Die gibt’s nämlich zu (fast) jedem Thema. Freilich auch bezüglich dieser Netzwelt. Hier empfehlen wir euch eine kleine Auswahl an Podcasts, die Beispiele, Debattenbeiträge und Informationen zu netz- bzw. medienpolitischen, ‑kulturellen und/oder pädagogischen Auseinandersetzungen liefern.

Mikrofon im Aufnahmestudio
© pixabay / CC0 Public Domain

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Jugendpolitik und den digitalen Wandel zusammen denken!

Die Mediatisierung der Lebenswelt von Jugendlichen ist so weit vorangeschritten, wie die keiner anderen Bevölkerungsgruppe: Ihr Alltag ist von digitaler Informations- und Kommunikationstechnologie umfassend durchdrungen.“ Ingo Dachwitz, Mitarbeiter von netzpolitik.org und engagiertes Mitglied der aej – Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V., dem konfessionellen Geschwisterverband des BDKJ, wirft in seinem Artikel „Jugendgerechte Netzpolitik: Warum der digitale Wandel die jugendpolitische Agenda berührt“ (erschienen am 13.3.2017) einen Blick auf die Rolle der jugendpolitischen Agenda im Rahmen des digitalen Wandels – und weist dabei auf mehrere Aspekte hin, die für unsere Arbeit in den Verbänden des BDKJ entscheidend sind: Wie können wir uns auch in der digitalisierten Welt für das Wohl und die Interessen junger Menschen einsetzen, wie können wir Bildung neu oder anders denken und wie kann Teilhabe am digitalen Wandel erreicht werden? Dachwitz’ Artikel ist ein spannender Impulsgeber für Verbände, die sich selbst eine digitale Agenda geben möchten und dafür nach Ansatzpunkten suchen.

Digitale Welten im ökumenischen Sozialwort

Stellungnahmen zu digitalen Lebenswelten aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen gibt es noch nicht viele in den BDKJ-Verbänden und darüber hinaus. Ökumenische Stellungnahmen zu Netz-Themen sind noch seltener, auch wenn die Kirche-im-Web-Tagungen seit Jahren in ökumenischer Trägerschaft veranstaltet werden. Zuletzt bei der Re:publica in Berlin waren evangelischer und katholischer Vortrag noch sauber paritätisch getrennt.

Umso erfreulicher, dass BDKJ und aej schon vor einigen Wochen das ökumenisch Sozialwort der Jugend vorgelegt haben – erstmals auch mit einem Kapitel »Digitale Welten«. Darin wird klar beschrieben, was für Kinder und Jugendliche heute schon Alltag und selbstverständlich ist: Es gibt nicht »das Netz« und »das Leben«, nicht »das Virtuelle« und »das Echte« – es gibt nur die Welt, und die wird vom digitalen Wandel geprägt. Klar, dass da auch junge Menschen sich an der Gestaltung dieser Welt beteiligen müssen: »Ein positives Verhältnis zum digitalen Wandel ist notwendig. Gleichzeitig bedarf es der kritischen Aneignung und der Auseinandersetzung mit diesen Entwicklungen und ihren Auswirkungen«, heißt es in dem Papier.

Kritisch sein bedeutet zum Beispiel: Klar, das Netz ist wichtig und allgegenwärtig – aber wir müssen aufpassen, dass wir auch wirklich allen Menschen gleichberechtigt Zugang ermöglichen. Auf technischer Ebene durch Netzneutralität, auf gesellschaftlicher Ebene durch Teilhabepolitik, die das Netz mitdenkt, auf rechtlicher Ebene durch den Schutz von Anonymität und Vertraulichkeit und Netzpolitik mit Augenmaß. Medienbildung ist wichtig – damit junge Menschen selbstbestimmt und und verantwortlich das Netz nutzen können. Das Urheberrecht muss zeitgemäß reformiert werden, damit Alltagspraktiken (nicht nur) junger Menschen nicht kriminalisiert werden. Und natürlich muss das geltende Recht durchgesetzt werden, um Menschen vor Hass und Diskriminierung zu schützen und Freiheiten wie das Briefgeheimnis, informationelle Selbstbestimmung und Privatsphäre zu verteidigen. „Big Data“ hat viele Chancen – aber was mit den eigenen Daten passiert, darüber sollen alle selbst die Hoheit haben.

Ganz wichtig für Jugendverbände: Die Frage nach demokratischer Öffentlichkeit und Teilhabe. An der Öffentlichkeit beteiligen sich nicht mehr nur professionelle Journalist_innen – alle können zum Sender, zur Senderin werden. Da braucht es eine Förderung der Informationskompetenz und aktive Sensibilisierung für eine reflektierte Medienkritik. Und auch die Politik wird digital: neue digitale Wege der Partizipation sollen erprobt werden, um allen Menschen Mitbestimmung zu ermöglichen und zu erleichtern.

So machen BDKJ und aej erstmals einen Aufschlag für digitale Lebenswelten – jetzt heißt es: Dran bleiben an den digitalen Lebenswelten!

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