BDKJ Speyer: Jugendarbeit muss sichtbar bleiben!

Der BDKJ-Diözesanvorstand Speyer hat in einer Pressemitteilung Kritik am neuen Datenschutzrecht geäußert und fordert die zuständigen Bischöfe und Politiker*innen zum Handeln auf. Die PM dokumentieren wir hier im Wortlaut:

Jugendarbeit muss sichtbar bleiben!
(Bildquelle: BDKJ Speyer)

Heute tritt das Gesetz über den kirchlichen Datenschutz (KDG) in Kraft; morgen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Beide stellen uns und alle engagierten Ehrenamtlichen in den Jugendverbänden vor kaum zu bewältigende Herausforderungen und bringen große Unsicherheiten mit sich. Durch die neue Gesetzgebung ist es kaum noch möglich, öffentlich wirksam Kinder- und Jugendverbandsarbeit darzustellen.
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Adolph Kolping zur digitalen Agenda

Die alte Zeit liegt zu fern von uns ab, als daß wir ihre Bräuche unmittelbar hinübernehmen könnten.“

Portrait Adolph Kolping
Von http://www.katolsk.no/biografi/akolping.htm, Gemeinfrei, Link

Adolph Kolping, Verbandsgründer des Kolpingwerkes, als Schriftsteller und Journalist erkannte er seinerzeit den großen Nutzen von Zeitungen und wurde selbst zum Herausgeber einer Zeitung, um auf die Not der Menschen aufmerksam zu machen.

GKP: Rechtssicherheit für Öffentlichkeitsarbeit schaffen!

Joachim Frank, Vorsitzender der Gesellschaft katholischer Publizisten
Joachim Frank ist Vorsitzender der Gesellschaft katholischer Publizisten.
Die GKP ist ein Zusammenschluss von mehr als 500 Medienschaffenden. Auf der Basis des christlichen Glaubens trägt die GKP zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit bei, insbesondere zu Fragen der (kirchlichen) Medienarbeit.
(Foto: Felix Neumann, CC-BY-SA 4.0)

Immer noch ist unklar, was das neue Recht für Fotografen, Vereine und Pressestellen bedeutet“, sagt der Vorsitzende der Gesellschaft der katholischen Publizisten (GKP), Joachim Frank, kurz bevor das neue Datenschutzrecht in Kraft tritt.

Darf man eigentlich Fotos von öffentlichen Veranstaltungen veröffentlichen, auch wenn nicht alle zugestimmt haben, die auf dem Bild sind? Wenn ich ein Gebäude fotografiere und davor stehen zwei, drei Menschen: Muss ich die fragen, bevor ich das Foto poste? Bisher war die Antwort auf diese Fragen klar: Die Veröffentlichung ist kein Problem. Unter anderem das Kunsturhebergesetz (KUG) hat dafür gesorgt, dass das Recht am eigenen Bild nicht die Presse- und Meinungsfreiheit aushebelt. (Mehr dazu steht auch hier im Blog.) GKP: Rechtssicherheit für Öffentlichkeitsarbeit schaffen!“ weiterlesen

Der Heilige des Datenschutzes: St. Ivo, bitte für uns!

Rogier van der Weyden: Lesender Mann (St. Ivo?)
Der heilige Ivo auf einem Gemälde von Rogier van der Weyden. (Quelle: National Gallery London, CC BY-NC-ND 4.0)

Bei katholisch.de habe ich über den heiligen Ivo, Patron des Datenschutzes, geschrieben – kaum einen Heiligen braucht’s dieser Tage vor dem Inkrafttreten von EU-DSGVO und KDG dringender.

Gut vorbereitet seid ihr, wenn ihr unseren Artikel „Erste Hilfe Datenschutz im Jugendverband“ lest – und wenn das nicht hilft, gibt’s auch noch ein Gebet:

Guter Gott,

auf die Fürsprache des heiligen Ivo, Patron des Datenschutzes,
lass uns schweigen, wo es besser ist, nichts zu sagen,
und lass uns reden in Wahrheit und Güte.
Hilf uns, Gerechtigkeit zu üben,
und darüber die Barmherzigkeit nicht zu vergessen.
Gib uns die Gabe der Anteilnahme an unseren Nächsten
und bewahre uns vor Indiskretion und Neid.
Hilf uns, die Grenzen der anderen zu achten,
und öffne die Grenzen unseres Herzens.

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

Amen.

Fotos vom Pfingstlager – so klappt’s mit dem Datenschutz

Eine aktualisierte Fassung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Tipps zur praktischen rechtlichen Umsetzung gibt’s bei Artikel91.eu (Stand Sommer 2021).

Die Pfingstferien stehen vor der Tür – damit geht die Lagersaison endgültig los. Freizeiten sind für viele Jugendgruppen die beste Gelegenheit, tolle Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit zu machen – aber wie sieht das mit dem neuen Datenschutzrecht aus, das am 25. Mai (in der Kirche am 24. Mai) in Kraft tritt?

Die Kurzfassung: Die Rechte der Abgebildeten, im Freizeit-Fall also der Kinder (und damit ihrer Eltern, die für sie über die Foto-Einwilligung entscheiden) werden deutlich gestärkt – für das Freizeitteam heißt das: Es wird kompliziert.

Gegenlicht und Tiefenunschärfe
Hier wurden gleich drei Tricks für ein datensparsames Bild angewandt: Hin zur Action fotografieren, so dass man ins Bild dahin gezogen wird, wo alle hinschauen. Tiefenunschärfe durch eine niedrige Blende und Gegenlicht ohne Streulichtblende. Beides sorgt dafür, dass Menschen im Hintergrund, selbst wenn sie in die Kamera schauen, nicht erkennbar sind.

Wie immer: Wir können und werden hier keine Rechtsberatung leisten. Rechtlich kommt man auch nicht sonderlich weit – daher haben wir hier zusätzlich zu Links zu rechtlichen Hinweisen Praxistipps gesammelt, die das Problem pädagogisch und kommunikativ angehen.

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iRights.Lab: Chancen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz

Dass die Digitalisierung und der damit verbundene technologische Fortschritt Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat wie kaum eine Entwicklung seit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert, ist nicht nur eine gerade im politischen Kontext häufig formulierte Binsenweisheit, sondern in nahezu allen Lebensbereichen zu fast jeder Tages- und Nachtzeit erlebbar.

Soziale Netzwerke wie Facebook und Messengerdienste wie WhatsApp haben unser Kommunikationsverhalten grundlegend verändert und oftmals ist eine problematische Sammlung und Auswertung personenbezogener Daten mit der Nutzung solcher Plattformen verbunden. 

Dennoch sind mit Risiken immer auch immense Chancen verbunden und jede gesellschaftliche oder technologische Revolution bringt immer auch mit sich, dass zwei Seiten einer Medaille gesehen und der Gesamtwert betrachtet werden muss.

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Jugend hackt … mit der DPSG

Pfadfinder*innen und Hacken – da kommt zuerst Holz in den Sinn. Bei Leuchtfeuer, der Großveranstaltung für Leiter*innen der DPSG, ging’s aber auch um die andere Art von Hacken. Wie die Pfadis gemeinsam mit „Jugend hackt“ Computerspiele und Roboter programmiert haben, findet ihr (inklusive Praxistipps) im Blog der Demokratielabore der Open Knowledge Foundation.

Hack-Workshop bei Leuchtfeuer
Hack-Workshop bei Leuchtfeuer
(Foto: Lea Pfau/Demokratielabore, CC-BY 4.0)

Mehr als 30 Teilnehmer_innen kamen bei unserem Game of Thoughts zusammen, um gemeinsam Computerspiele zu für sie relevanten Themen zu entwickeln. Dabei beschäftigten sie sich mit Fragestellungen wie moralischen Entscheidungen, Obdachlosigkeit und Kritik an der Leistungsgesellschaft.

Strenge Regeln für Fotos mit Unter-16-Jährigen

Die kirchlichen Datenschutzbeauftragten haben strenge Regeln für Fotos festgelegt, auf denen Kinder und Jugendliche unter 16 abgebildet sind. Jedes einzelne Foto muss genehmigt werden, eine pauschale Einwilligung ist nicht zulässig. Gegenüber katholisch.de kritisiert BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth:

Aus der Sicht von Jugendverbänden setzt dieses Verbot weitere Hürden, die die zeitgemäße Arbeit mit digitalen Medien zusätzlich erschweren. Anstelle zunehmender Verbote müssen wir auf eine stärkere medienpädagogische Sensibilisierung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie von Verantwortlichen setzen, die sich im Rahmen von Kinder- und Jugendarbeit engagieren. Nur so ist ein adäquater Umgang mit den Lebensrealitäten junger Menschen möglich, die sich selbstverständlich in digitalen Räumen bewegen.

Digitale Lebenswelten bei katholisch.de

Wir stehen da in dem großen Spannungsfeld zwischen Datenschutz-Fragen und der Lebensrealität von jungen Menschen. Uns ist es wichtig, dass wir die Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen kennen und anerkennen. Darauf aufbauend wollen wir schauen, welche Möglichkeiten es gibt, diese Kommunikationsmöglichkeit zu nutzen oder in welcher Form man Regelungen treffen kann, dass die Jugendverbandsarbeit durch die Datenschutz-Gesetze nicht behindert wird.

BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth im Interview mit katholisch.de: Kein WhatsApp mehr in der kirchlichen Jugendarbeit?

Bayerisches Landeskomitee: „Menschlich unterwegs in der digitalen Welt“

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern ist dem BDKJ zwei Wochen zuvor gekommen und hat eine digitalpolitische Stellungnahme beschlossen: „Menschlich unterwegs in der digitalen Welt“. Das Ziel: Ethische Kriterien für die Digitalisierung formulieren. In der Einleitung wird die Motivation beschrieben: „Als Christinnen und Christen wollen wir uns an der Idee der Gerechtigkeit orientieren und die Entwicklung der verschiedensten Aspekte aktiv begleiten.“
Landeskomitee der Katholiken in Bayern
Das ist ganz gut gelungen. Auf der Grundlage der katholischen Soziallehre werden einige Felder abgesteckt: Arbeitswelt 4.0 in den Ausprägungen „Arbeitsschutz und Arbeitszeit“ und „Bildung und Ausbildung“, Wirtschaft und Digitalisierung, Politik und Gesellschaft, Debattenkultur in den Medien sowie Kirche und digitale Öffentlichkeit.
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