Digital und alterslos: Wie „Alte“ was von den „Jungen“ lernen können

Kolping ist ein generationenübergreifender Verband. Das macht uns aus und das ist auch die grundlegende Idee unseres Projekts namens „Jung lehrt Alt“. Von älteren Menschen können wir viel lernen – bzw. haben wir schon viel gelernt. Von unseren Eltern und Großeltern, Lehrern und erfahrenen Kollegen. Wenn es um neue Geräte, Dienste oder Technologien geht, gilt das aber auch andersherum: Wir können Älteren etwas beibringen.

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Weiter Glaube, weites Netz: Junge Spiritualität im Internet

13- bis 18-Jährige verbringen täglich 86 Minuten online. 122 Minuten werden mit Kommunikation auf Messenger-Apps wie WhatsApp verbracht. Aber nur vereinzelt findet man spirituelle Angebote auf den Online-Plattformen in deutscher Sprache.

In seinem in der Minibörse veröffentlichten Beitrag beschäftigt sich Dennis Papirowsk mit den Anforderungen an spirituelle Formate für eine junge Zielgruppe – weshalb wir den Beitrag dank seiner Genehmigung hier noch einmal veröffentlichen möchten.

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Game-Boy und Walk-Man bleiben natürlich zuhause. Warum fahren wir denn sonst auf ein Lager?“

Mattias Metz, Bundesfachreferent Internationale Gerechtigkeit bei der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), schreibt heute, wieso Smartphones im Zeltlager nichts zu suchen haben.

Dieser Satz stand in den Zeltlageranmeldungen, die meine Eltern früher unterschrieben haben. Der Gedanke damals war ganz einfach: Mitten im Wald, unter Freunden, sollten wir uns nicht alleine ins Unterholz oder Zelt zurückziehen, sondern uns mit neuen und alten Freunden unterhalten, spielen und das Lagerleben genießen.
Heute haben die meisten weder Game-Boy noch Walk-Man, oft nicht einmal mehr eine Kamera. Alle diese Geräte und noch viel mehr sind in einem verschmolzen: unserem Smartphone. Dadurch stellt sich die alte Frage in neuem Gewand: Sollen Handys mit in das Zeltlager Gepäck oder nicht?
Die Gründe, die dagegen sprechen, haben sich meiner Meinung nach seit Game-Boy und Walkman nicht geändert: Auf Zeltlager wollen wir die Gemeinschaft genießen und das wird schwierig, wenn wir ständig mit dem Rest der Welt vernetzt sind. Lasst uns im Hier und Jetzt sein….

Was das Zeltlager einzigartig macht

Zeltlager sind eine eigene Welt für sich. Wir schlafen in der Natur, umgeben uns mit anderen Menschen als sonst und sind den ganzen Tag mit Spiel, Spaß und Küchenarbeit beschäftigt.
Im Alltag sind wir, wenn wir ehrlich sind, doch oft gar nicht richtig da. An der Bushaltestelle checken wir schnell unsere verschiedenen WhatsApp-Gruppen oder scrollen uns durch Instagram-Profile. Unseren Alltag dokumentieren wir durch Selfies und sind dauerhaft mit hunderten von Freunden oder Kontakten im Austausch. Zeltlager bieten uns da doch eine gelungene Möglichkeit mal Pause vom digitalen Leben zu machen. Die Atmosphäre am Lagerfeuer, das Gitarrenspiel und das schiefe Singen, das lässt sich doch mit keinem Instagramfilter nachbilden. Und Wikingerschach oder „Black Stories“ sind doch ein super Ersatz für die Essensfotos und Katzenbilder die unser Facebookstream so anspült.
Wem während eines Zeltlagers langweilig wird, ist selber schuld.

Keine Regel ohne Ausnahmen

Selbstverständlich gibt es ein paar Ausnahmen: Die Lagerleitung sollte natürlich ein Telefon zur Hand haben. Schließlich kann es trotz aller Vorsicht zu Notfällen kommen, bei denen die Eltern eines Teilnehmers oder einer Teilnehmerin erreicht werden müssen oder bei denen es wichtig ist, dass Informationen der Eltern weitergegeben werden müssen.
Ebenso wäre es bei Haiks oder längeren Ausflügen heute unverantwortlich, wenn die Gruppen ohne Handy unterwegs sind. Das hängt auch damit zusammen, dass durch die Verbreitung von Smartphones immer weniger Telefonzellen vorhanden sind. Das Handy sollten sie natürlich nur für Notfälle nutzen, nicht um sich den Spaß des Verlaufens zu nehmen, indem sie sich nicht die Gegend anschauen, sondern nur die Navi-App.

Fazit

Zeltlager ohne Smartphone kann extrem Spaß machen! Für faule Regentage kann man ein Buch und einen Satz Karten einpacken, coole Leute sind, ganz analog, eh da. Und die Fotos kann ja jemand machen, der wirklich gerne und gut fotografiert, der hat sowieso eine gute Kamera dabei.

P.S.: Wenn ihr euch entscheidet, euren Teilnehmer*innen aus oben genannten Gründen davon abzuraten, das Telefon mitzunehmen, dann sollten die Betreuer*innen und Jugendleiter*innen natürlich mit gutem Beispiel vorangehen…

Foto: DPSG / Christian Schnaubelt

Lebenswelten anerkennen – Pro Smartphones im Zeltlager!

Lutz Hüser, stellvertretender Sprecher der Malteser Jugend Deutschland, schreibt, wieso Smartphones im Zeltlager zur Jugendverbandsarbeit passen.

Zugegeben: Das Bild des smartphone-freien Zeltlagers mit all seiner Magie, vornehmen Bescheidenheit und seinen Abenteuern steht uns Jugendverbänden gut – nicht zuletzt auch als Argument für Eltern, die ihre „Handy-Zombies“ doch mal zwei Wochen bei uns in die „Handy-Kur“ schicken.

Noch besser steht uns aber meiner Meinung nach das Bild derjenigen, die Kinder und Jugendliche ihrer Selbst wegen und ihrer Lebenswelt entsprechend abholen. Und diese Lebenswelten, das wird in der letzten Sinus-Studie deutlich, sind eben auch digitale Welten.

Wer sind wir, diese Lebenswelten nicht anzuerkennen und sie zwanghaft aus unseren Zeltlagern verbannen zu wollen? Und: warum sollten wir das überhaupt tun?

Ungeachtet der vielen wirklich guten Möglichkeiten Smartphones und Social Media in einem gewissen Rahmen im Zeltlager einzubinden, geht es doch wie in so vielen Dingen im Leben um das richtige Maß.

Und da glaube ich: Eine Lagergemeinschaft, und da sind alle, Leiter*innen, Teilnehmende und sonstige Unterstützer*innen mit eingeschlossen, sollte in der Lage sein, den für sich richtigen Weg und das richtige Maß im Umgang mit Smartphones zu finden. Denn, auch das zeigt die Sinus-Studie: Selbst Jugendliche sind in bestimmten Situationen von Handys genervt.

Warum also das Thema nicht positiv, partizipativ und gemeinschaftsstiftend, statt dogmatisch und separierend besetzen? Und wenn ihr eine gute Lösung für Euch gefunden habt: Postet darüber, das dürfte sicherlich auch für andere Ferienfreizeiten interessant sein!

Foto: DPSG/ Christian Schnaubelt

Wie soziale Medien jungen Pfadis eine internationale Stimme geben

Dass Pfadfinderinnen und Pfadfinder nicht nur im Unterholz kriechen und jeden Tag eine gute Tat erfüllen, hat sich schon herumgesprochen. Aber dass sie digitale Medien nutzen, um jungen Menschen auf der internationalen Bühne Gehör zu verschaffen? Das passiert zum Beispiel auf der Weltkonferenz der Pfadiverbände. „Wie soziale Medien jungen Pfadis eine internationale Stimme geben“ weiterlesen

Mitbestimmung 2.0 – 3 nützliche Tools für den Konferenzalltag

Die nächste Konferenz kommt bestimmt – und mit ihr auch Berichte schreiben, Anträge diskutieren und Wahlen vorbereiten. Meist passiert das alles noch analog, doch mittlerweile gibt es ziemlich gute Tools, die euch das Konferenzleben deutlich vereinfachen: „Mitbestimmung 2.0 – 3 nützliche Tools für den Konferenzalltag“ weiterlesen

Meine Gemeinde passt DA_ZWISCHEN: Spiritualität im digitalen Raum

Es war einmal…
Es war in der S‑Bahn. Ich musste recht früh morgens nach Mannheim zum ICE und stand zwischen Schüler_innen und Männern und Frauen, die auf dem Weg zur Arbeit waren. Es war halb acht.
Ich hatte nicht erwartet, dass die S‑Bahn so voll sein würde, dass es mir – einmal eingestiegen – nicht mehr möglich sein würde, mein Handy aus der Tasche zu holen ohne meinen unbekannten Weggefährten zu sehr auf die Pelle zur rücken. So stand ich da und ließ meinen Blick durch das Abteil schweifen. Kaum jemand nahm dabei Notiz von mir, weil alle in ihr Smartphone schauten, gelegentlich über das Display wischten oder leicht nickend im Rhythmus einer für die anderen kaum wahrnehmbaren Melodie verträumt aus dem Fenster schauten.

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Schluss mit Hass – Reichweite für Toleranz! Ein digitaler Selbstversuch des BDKJ Speyer in Social Media

Das Social Media Camp des BDKJ Speyer © BDKJ Speyer

Yeah-wir sind das Camp! Wir- das sind die 13 Camper_innen des BDKJ Speyer, die sich gerade in der virtuellen (und irgendwie auch physisch fühlbaren) Filterblase des „Social-Media-Camp Zukunftszeit“ befinden. Leider fehlt uns in regelmäßigen Abständen die nötige Infrastruktur: Weg ist es, das Netz. Schade eigentlich. Gibt uns aber Gelegenheit, zwischen Monitoring und Posting, Schnitt und GIF-Produktionen ein bisschen von unseren Erfahrungen zu berichten. Wir würden nämlich jetzt, am letzten Camp-Abend, allen Jugendverbänden ein ähnliches Format empfehlen: Es rockt! „Schluss mit Hass – Reichweite für Toleranz! Ein digitaler Selbstversuch des BDKJ Speyer in Social Media“ weiterlesen