Lebenswelten anerkennen – Pro Smartphones im Zeltlager!

Foto: Christian Schnaubelt

Lutz Hüser, stellvertretender Sprecher der Malteser Jugend Deutschland, schreibt, wieso Smartphones im Zeltlager zur Jugendverbandsarbeit passen.

Zugegeben: Das Bild des smartphone-freien Zeltlagers mit all seiner Magie, vornehmen Bescheidenheit und seinen Abenteuern steht uns Jugendverbänden gut – nicht zuletzt auch als Argument für Eltern, die ihre „Handy-Zombies“ doch mal zwei Wochen bei uns in die „Handy-Kur“ schicken.

Noch besser steht uns aber meiner Meinung nach das Bild derjenigen, die Kinder und Jugendliche ihrer Selbst wegen und ihrer Lebenswelt entsprechend abholen. Und diese Lebenswelten, das wird in der letzten Sinus-Studie deutlich, sind eben auch digitale Welten.

Wer sind wir, diese Lebenswelten nicht anzuerkennen und sie zwanghaft aus unseren Zeltlagern verbannen zu wollen? Und: warum sollten wir das überhaupt tun?

Ungeachtet der vielen wirklich guten Möglichkeiten Smartphones und Social Media in einem gewissen Rahmen im Zeltlager einzubinden, geht es doch wie in so vielen Dingen im Leben um das richtige Maß.

Und da glaube ich: Eine Lagergemeinschaft, und da sind alle, Leiter*innen, Teilnehmende und sonstige Unterstützer*innen mit eingeschlossen, sollte in der Lage sein, den für sich richtigen Weg und das richtige Maß im Umgang mit Smartphones zu finden. Denn, auch das zeigt die Sinus-Studie: Selbst Jugendliche sind in bestimmten Situationen von Handys genervt.

Warum also das Thema nicht positiv, partizipativ und gemeinschaftsstiftend, statt dogmatisch und separierend besetzen? Und wenn ihr eine gute Lösung für Euch gefunden habt: Postet darüber, das dürfte sicherlich auch für andere Ferienfreizeiten interessant sein!

Foto: DPSG/ Christian Schnaubelt

Ein Gedanke zu „Lebenswelten anerkennen – Pro Smartphones im Zeltlager!“

  1. Unsere beiden Lösungen:
    1. In ein Gebiet gehen, in dem es sowieso kein Handynetz gibt.
    2. Den Kids jeden Tag eine Stunde (z.B. nach dem Mittagessen) die Handys aushändigen. In dieser Zeit können sie die Vorteile ausleben und Kontakt nach Hause aufnehmen. Dann aber wieder einsammeln, ggfs. Überprüfung mit Namenskärtchen o.Ä., damit jedes Handy wieder abgegeben wird. Besonders abends (vor dem Einschlafen) ist es erfahrungsgemäß besser, wenn keine elektronischen Geräte mehr verwendet werden.

    Diese Lösungsversuche haben dazu geführt, dass viele, besonders ältere Kinder ihr Handy ganz daheim lassen, bzw. dieses freiwillig abgeben und in der dafür vorgesehenen Zeit nicht mal abholen, weil sie gar nicht daran denken, alleine vorm Handy sitzen zu wollen.
    Lieber die (eh schon viel zu kurzen) 12 Tage mit den anderen Teilnehmern genießen! ?
    http://www.kjgstmartin.de

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