Lebenswelten anerkennen – Pro Smartphones im Zeltlager!

Lutz Hüser, stellvertretender Sprecher der Malteser Jugend Deutschland, schreibt, wieso Smartphones im Zeltlager zur Jugendverbandsarbeit passen.

Zugegeben: Das Bild des smartphone-freien Zeltlagers mit all seiner Magie, vornehmen Bescheidenheit und seinen Abenteuern steht uns Jugendverbänden gut – nicht zuletzt auch als Argument für Eltern, die ihre „Handy-Zombies“ doch mal zwei Wochen bei uns in die „Handy-Kur“ schicken.

Noch besser steht uns aber meiner Meinung nach das Bild derjenigen, die Kinder und Jugendliche ihrer Selbst wegen und ihrer Lebenswelt entsprechend abholen. Und diese Lebenswelten, das wird in der letzten Sinus-Studie deutlich, sind eben auch digitale Welten.

Wer sind wir, diese Lebenswelten nicht anzuerkennen und sie zwanghaft aus unseren Zeltlagern verbannen zu wollen? Und: warum sollten wir das überhaupt tun?

Ungeachtet der vielen wirklich guten Möglichkeiten Smartphones und Social Media in einem gewissen Rahmen im Zeltlager einzubinden, geht es doch wie in so vielen Dingen im Leben um das richtige Maß.

Und da glaube ich: Eine Lagergemeinschaft, und da sind alle, Leiter*innen, Teilnehmende und sonstige Unterstützer*innen mit eingeschlossen, sollte in der Lage sein, den für sich richtigen Weg und das richtige Maß im Umgang mit Smartphones zu finden. Denn, auch das zeigt die Sinus-Studie: Selbst Jugendliche sind in bestimmten Situationen von Handys genervt.

Warum also das Thema nicht positiv, partizipativ und gemeinschaftsstiftend, statt dogmatisch und separierend besetzen? Und wenn ihr eine gute Lösung für Euch gefunden habt: Postet darüber, das dürfte sicherlich auch für andere Ferienfreizeiten interessant sein!

Foto: DPSG/ Christian Schnaubelt