Wie tot ist eigentlich Facebook? Gar nicht mal so tot. Nach wie vor ist es das größte und relevanteste soziale Netz. Allerdings: Facebook riecht komisch, zumindest für jüngere. „Facebook ist kein Ort der Leidenschaft mehr“, hat danah boyd schon vor Jahren festgestellt: Klar, wenn die Eltern und Lehrer*innen da auch sind, ist das Netz nicht mehr allzu sexy.
Das zeigen auch Studien zur Mediennutzung von Jugendlichen. Schon bei der JIM-Studie 2017, die 12–19-jährige in Deutschland untersucht hat, lag Facebook auf Platz vier hinter YouTube, Whatsapp und Instagram (S. 35 im verlinkten PDF).
Als Diözesanverband der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) stehen wir immer wieder vor der Herausforderung wie wir mit unseren Inhalten unsere vielen Mitglieder vor Ort in den Gemeinden und Dekanaten erreichen. Fortbildungsangebote wie Studientage sind häufig schlecht besucht, was auch an langen Anfahrtswegen und Terminschwierigkeiten liegt. Unser Arbeitskreis Bildung begegnet diesen Problemen jetzt mit einem innovativen Konzept.
Mit unserem Format KjG-Kurssofa machen wir unsere eigene Talkshow. In ca. 60 Minuten wird ein Thema aus der Bildungsarbeit diskutiert. Zu Gast sind dabei ein Mitglied unseres Arbeitskreises und zwei Kursteamer*innen mit langjähriger Erfahrung aus unserem Bekanntenkreis. Übertragen wird das ganze live auf YouTube, so dass Kursteamer*innen aus dem ganzen Bundesgebiet zuschauen können. Das Thema der Sendung bestimmen wir im Voraus in unserer Facebookgruppe. Dort und im Livechat sammeln wir auch die Fragen und Kommentare unserer Zuschauer*innen, die wir dann in der Sendung aufgreifen. Somit verhindern wir, dass unser Angebot eine informative Einbahnstraße bleibt, sondern binden die Zuschauer*innen aktiv ein. Und wer den Termin verpasst hat, schaut ganz einfach die Wiederholung.
Die technische Umsetzung ist verhältnismäßig einfach. Das Bild nehmen wir mit zwei USB-Webcams auf. Der Ton kommt von einem Mikrofon, das über ein USB-Audiointerface am Laptop angeschlossen ist. Als Software verwenden wir Gameshow – ein Programm, das die Video- und Tonsignale zusammenführt, Einblendungen und Einspieler ermöglicht und dann den fertigen Stream an YouTube überträgt. An einem zweiten Laptop sitzt dann unsere Redaktion, die den Chat live mitliest und interessante Kommentare und Fragen per Google Docs direkt auf das Tablet der Moderation spielt.
Pastoraler Entwicklungsprozess? Das klingt nach viel trockener Gremienarbeit und nach noch viel mehr Papier. Kann, muss es aber nicht, wie der Erfahrungsbericht von Wolfgang Müller zeigt. Aus seiner Jugendkirchenzeit hat er etliche Ideen mit ins Rottenburger Ordinariat geschmuggelt und probiert dort den Übertrag des Entwicklungsprozesses in die digitale Welt. Damit fällt er auf und bringt so manches in Bewegung.
Ein Satz, den viele vielleicht schon gehört haben und der auch von der neuesten JIM-Studie bestätigt wird. Ein Großteil der Jugendlichen verbringt viel Zeit damit, auf Video-Portalen wie YouTube, Vimeo oder anderen, verschiedenste Videoinhalte zu konsumieren. Ein guter Markt um einzusteigen und mehr Reichweite zu generieren. Aber erst gilt es, ein paar wichtige Dinge zu beachten. Unser Praxistipp aus Rottenburg-Stuttgart.
13- bis 18-Jährige verbringen täglich 86 Minuten online. 122 Minuten werden mit Kommunikation auf Messenger-Apps wie WhatsApp verbracht. Aber nur vereinzelt findet man spirituelle Angebote auf den Online-Plattformen in deutscher Sprache.
In seinem in der Minibörse veröffentlichten Beitrag beschäftigt sich Dennis Papirowsk mit den Anforderungen an spirituelle Formate für eine junge Zielgruppe – weshalb wir den Beitrag dank seiner Genehmigung hier noch einmal veröffentlichen möchten.