Keine Sauregurkenzeit trotz Sommer – auch diese Woche gibt’s wieder einige interessante Einblicke in digitale Lebenswelten. Einer davon ist die Ministrant*innen-Wallfahrt nach Rom. Unter dem Hashtag #CIM2018Roma zeigt sich auf diversen Netzen: Das Wehklagen über Fotos und Datenschutz war groß. In der Praxis machen aber eh alle, was sie wollen.
Unser Link der Woche hat dafür auch mal wieder gar nichts mit Datenschutz zu tun: Stattdessen gibt es eine lesenswerte Reflexion darüber, was „Gemeinde“ im Netz bedeuten kann.
Link der Woche
Netzgemeinde? Kann eine Gemeinde ohne lokale Gemeinschaft existieren? Ein lesenswertes Stück digitaler Theologe: Ist das eigentlich nur Wortspielerei, von „Netzgemeinden“ zu sprechen – oder steckt da wirklihc ein theologisch verantwortbarer gemeindebegriff dahinter? Tobias Sauer hat das für die Speyerer Netzgemeinde da_zwischen lesenswert und differenziert durchgedacht.
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- Kinderfotos auf Instagram: Mama, lösch das bitte! Auch Kinder haben ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung – und das nehmen die Eltern stellvertretend war. Daher: Bildung hin zu digitaler Mündigkeit braucht’s auch für Eltern. Gerne auch reflektierter und komplexer als „gar keine Kinderbilder online“.
- Wahlversprechen von Macron: Frankreich führt Handyverbot an Schulen ein – das hat auch bei uns eine Debatte ausgelöst. Und wieder einmal eine, in denen die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen wie innovative pädagogische Konzepte leider wenig vorkommen. Es gilt das gut abgehangene Zitat von H.L. Mencken: „Stets weiß man für jedes menschliche Problem eine Lösung — sauber, einleuchtend, und falsch.“
- Digital:Gut:Leben – Medienethik im Alltag: Die bischöfliche Medienstiftung Rottenburg-Stuttgart hat einen sehr lesenswerten Newsletter.
- Das Algorithmenethik-Projekt der Bertelsmannstiftung ruft zur Blogparade auf: Thema ist „Künstliche Intelligenz fürs Gemeinwohl“, Einsendeschluss 2. September. Wir nehmen übrigens zum Thema auch gern Gastbeiträge, wenn ihr kein eigenes Blog habt!
- Die Sinus-Kartoffeln sind bekannt. Klar: Wer Lebenswelten abbildet, muss sich auch digitale Lebenswelten anschauen. Daher hat das Sinus-Institut jetzt auch Folien zu diesem Thema veröffentlicht – und in welcher Digitalkartoffel seid ihr?
- Spy Kids war gestern. In den USA heißt es jetzt Counter Spy Kids. Die Demokraten organisieren bei der Hackerkonferenz Defcon einen Hackathon für 8–16-Jährige. Das Ziel: Zeigen, wie leicht die Webseiten der Wahlbehörden zu manipulieren sind. Warum mit Kindern und Jugendlichen? Die Aufgabe ist ideal für den Nachwuchs, da ziemlich machbar – und für erfahrene Hacker einfach zu langweilig. Einer der Organisatoren: „The hackers would laugh us off the stage if we asked them to do this.“