Die Woche über ist einiges im Bereich Datenschutz und Kirche passiert – genug, um das in einen eigenen Artikel auszulagern. Hier bleiben wir zwar im Geltungsbereich des europäischen Datenschutzes, aber immerhin gehen wir in den Links an alle^heinige Enden des DSGVO-Geltungsbereichs: Österreich, Italien, Spanien – und Hessen.
Der Link der Woche kommt dieses Mal aus dem Magazin „Die Eule“, wo Philipp Greifenstein für eine Demokratisierung der Digitalen Kirche plädiert.
Link der Woche
Digitales Ehrenamt – Wer ist #digitaleKirche?: „Bisher lässt sich kirchliche Social-Media-Arbeit oft von einer (nicht gänzlich irrationalen) Angst vor den Menschen treiben“, schreibt Greifenstein in seinem Artikel, der sich vor allem auf Beispiele aus dem evangelischen Raum bezieht (angestoßen von der hier schon erwähnten Loccumer Tagung und einem Artikel von Selina Fucker). Aber natürlich trifft das auch alles auf den katholischen Raum zu. („Einfach statt Luther ‚Gaudium et spes’ einsetzen. Sollte hinkommen“, schreibt Greifenstein auf Twitter.)
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- Auch anderswo beschäftigt man sich mit Digitalität: Bei der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer betont, dass die Digitalisierung zunächst weder positiv noch negativ zu bewerten sei und (wie Franziskus) es eine „Kultur der Unterscheidung“ brauche. In Spanien diskutierte die „Semana de la Misiologia“ über „Mission und Soziale Netzwerke“. Der stellvertretende Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, Pfarrer Jose Maria Calderon, bezeichnete dort soziale Netze als „grundlegendes Instrument der Evangelisierung. Viele Menschen, die niemals eine Kirche betreten, die sich nie einem Priester oder Ordensleuten annähern, besuchen die sozialen Netzwerke und können dort Gott begegnen“.
- Meet the Millennial Who Is Taking Virtual Reality to the Front Lines of the Church: Ein Harvard-Student macht ein Sabbatical in Rom, um missionarische Virtual-Reality-Welten zu schaffen. Außerdem ist ein weiterer junger und frommer Nerd der Seligsprechung einen Schritt näher: Carlo Acutis, der mit 15 Jahren gestorben ist, galt als Computergenie. Sein großes Projekt: Eine Online-Datenbank aller eucharistischen Wunder. Papst Franziskus hat jetzt seinen „heroischen Tugendgrad“ anerkannt.
- Das OLG Frankfurt hat eine Entscheidung über Smartphone und Internetnutzung im Kontext von Kindeswohl gefasst: Immer wieder fällt das Amtsgericht Bad Hersfeld damit auf, Eltern restriktive und weltfremde Regeln für die Mediennutzung ihrer Kinder aufzubrummen. Das hat das zuständige Oberlandesgericht jetzt in einem Fall deutlich kassiert. Ein Smartphone gefährde nicht grundsätzlich das Kindeswohl, heißt es im nun veröffentlichtem Beschluss (15. 6. 2018, Az. 2 UF 41/18).
- Und dann doch noch etwas Datenschutz: Goldene Zeiten für Helikoptereltern und andere Querulanten, die im Schutz von Persönlichkeitsrechten einen Hebel finden, selbst Klassenfotos zur Stolperfalle zu machen: Streit um Datenschutz in der Schule – Eltern klagen wegen Klassenfoto ihres Sohnes.