Sieht aus wie das übliche Gruppenfoto von vielen Konferenzen – dabei steckt da einiges mehr an Arbeit dahinter: Denn die KjG Freiburg bemüht sich, datenschutzkonform auf ihrer Diözesankonferenz zu fotografieren. DiKo-Fotograf David Gwosch erzählt die Geschichte zum Bild:
Jaja, es wär schon witzig, wenn’s nicht so traurig wär. Wir haben uns im vorhinein überlegt, dass wir uns aufgrund der neuen Datenschutzgesetze nicht das Gruppenbild kaputt machen wollen. Immerhin sind es genau solche Bilder, die eine Diözesankonferenz für die Außenwelt erst erlebbar machen.
Deswegen haben wir eine einseitige Datenschutzerklärung erstellt, mit der man in die Veröffentlichung der Bilder einwilligen kann, die von einem geschossen wurden. Eigentlich war diese Erklärung auch für alle anderen Bilder gedacht, die im Rahmen der DiKo angefertigt werden. Da man ja dann aber während der DiKo immer wieder direkt zu den Leuten hin, das Bild zeigen und unterschreiben lassen müsste, wäre diese Vorgehensweise nicht praktikabel gewesen. Daher haben wir uns mal nur auf das Gruppenfoto konzentriert.
Erstmal haben wir ein internes Foto gemacht. Also wie früher, einfach alle hinstehen, Fahne richten und Foto schießen. Anschließend kam meine Ansage, dass das nun folgende Bild veröffentlicht werden wird. Das heißt, dass alle unter 16-jährigen aus dem Bild gehen müssen sowie alle, die nicht auf Facebook und Co. landen wollen. Das waren nur vereinzelte Personen, aber immerhin waren es welche. Nach diesem Foto haben wir alle zu einem Tisch geleitet, auf dem die Datenschutzerklärung sowie eine Unterschriftenliste auslag.
Auf meiner Heimfahrt im Zug habe ich dann zunächst die Köpfe auf dem Bild und anschließend die Unterschriften gezählt. Da das aufging, konnten wir das Bild also sogar noch am gleichen Tag auf Facebook posten.
Stundenlange Arbeit für 22 Bilder
Die restliche Zeit der zweistündigen Zugfahrt habe ich genutzt, die Bilder rauszusortieren, die ich ansonsten gerne veröffentlichen würde. Diese habe ich dann nach darauf abgebildeten Personen sortiert, komprimiert und per Mail an die entsprechende Person geschickt mit der Bitte, mir das Einverständnis zu Veröffentlichung zu geben. Tatsächlich hatte ich auch innerhalb von 48 Stunden von allen eine Antwort, wenn auch nicht immer ein Ja. Also kann der Rest immerhin zwei Tage nach der Veranstaltung auch veröffentlicht werden. Es war aber alles in allem nicht gerade unaufwendig und hat mich für 22 Bilder ungefähr 4 Stunden Arbeitszeit gekostet.
Beim Fotografieren und Erklären haben sich einige gewundert, was ich denn da von mir gebe (das waren vermutlich die, die von der DSGVO noch nichts gehört hatten), teilweise erheitert (über die Art und Weise, wie wir das durchsetzen) und teilweise genervt (aber ich glaube nicht von mir, sondern dass wir das jetzt auf diese Art und Weise durchführen müssen).
Mehr übers Fotografieren im Zeitalter von DSGVO und KDG gibt’s hier im Blog: Fotos vom Pfingstlager – so klappt’s mit dem Datenschutz