Buchtipp: Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen

Um mit Technik selbst kreativ zu werden, braucht es keine große Entwicklungsabteilung und keine eigene Produktionsanlage in Fernost – „Maker-Kultur“ passt auch in die Gruppenstunde oder ins Ferienlager. „Making“, das bedeutet kreativen Umgang mit Technik; basteln, umbauen, Dinge verstehen; die „Black box“ öffnen und neu zusammenzulöten.

Cover von "Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen"
Sandra Schön, Martin Ebner und Kristin Narr (2016) (Hrsg.): Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen.
Handbuch zum kreativen digitalen Gestalten, CC BY DE 3.0.

Wie das mit Kindern und Jugendlichen geht, zeigt ein von Sandra Schön, Martin Ebner und Kristin Narr 2016 herausgegebenes Buch: „Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen. Handbuch zum kreativen digitalen Gestalten“. Auf gut 250 Seiten sammeln die Autorinnen und Autoren in Schritt-für-Schritt-Anleitungen Ideen und Projekte für verschiedene Alters- und Erfahrungsstufen.

Das können ganz einfache Bastelarbeiten wie ein Handy-Lautsprecher aus eine Papprolle sein (S. 146), witzige Klein-Roboter wie die „Bibberiche“, aber auch anspruchsvollere Konstruktionen mit 3D-Drucker, Lötkolben und Open-source-Computer-Plattformen wie Arduino. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass es keine hohen Einstiegshürden gibt: verwendete Software ist frei verfügbar, auch mit älterer Hardware ist man dabei, vieles setzt auf Upcycling von Dingen, die sonst Müll wären: „Making­-Aktivitäten [stellen] im besten Falle eine Möglichkeit dar, die Welt aktiv zu gestalten und zu verbessern. Daher sind Prinzipien der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes oder partizipative Vorgehensweisen inhärent“ (S. 9).

Der pädagogische Ansatz ist partizipativ und nimmt die Kinder und Jugendlichen ernst: „Beim Making sind die Kinder selbst die Akteure, also die Ideenentwickler/innen, Erfnder/innen, Gestalter/innen und Produzentinnen und Produzenten“, lautet das erste Prinzip in der Einleitung, die gut verständlich einen Überblick über die Maker-Kultur und wie man Making in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einsetzen kann.

Das Buch gibt es gedruckt (ISBN 9783739236582), ist aber auch online vollständig unter einer freien Lizenz verfügbar. Dank übersichtlicher Schritt-für-Schritt-Anleitungen, in denen es auch einiges an Hintergründen über die verwendete Technik zu lernen gibt, eine ideale Grundlage für die nächste Gruppenstunde!

Autor: Felix Neumann

Social-Media-Redakteur bei katholisch.de. Mitglied in der Expertengruppe Social Media der publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und im Vorstand der Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP). Zuvor ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen beim BDKJ und in der KjG, jetzt AG Digitale Lebenswelten. @fxneumann auf allen relevanten Netzen.

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