Ein Blick in die Glaskugel: Social Media Trends 2018

Foto: pixabay/ geralt

Liebe Leute,

das Jahr 2018 ist bereits einen Monat rum und es zeichnen sich bereits erste Trends im Bereich Social Media ab. Drei Mitglieder der AG Digitale Lebenswelten des BDKJ stellen euch hier ihre ganz persönlichen Prognosen für ein spannendes digitales Jahr vor…

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2018 wird auf jeden Fall das Jahr, in dem …

Felix Neumann / @fxneumann: … „Social“ und „Media“ 2018 noch weiter auseinander gehen: Facebook schraubt am Newsfeed, so dass Zwischenmenschliches besser gerankt wird als Seiten-Updates, Messenger und andere Formen der nichtöffentlichen Kommunikation werden weiterhin wichtiger (gerade für Kinder und Jugendliche), während „öffentlich“ für immer weniger Leute zur Default-Einstellung ihrer Kommunikation wird. Das ist eine Herausforderung für Jugendverbände, die so langsam erst anfangen, digitale Kommunikationstrategien umzusetzen und jetzt viel stärker auf direkte Kommunikation und „earned media“ statt klassischer ÖA setzen müssen. Das ist außerdem eine Herausforderung für alle, die sich an (staatlichen oder kirchlichen) Datenschutz halten müssen, weil die datensparsamen Dienste nicht nur datensparsam, sondern auch nutzer*innenarm sind. Mein Außenseitertipp: Trotz alledem wird 2018 das Jahr, in dem sich Twitter wieder fängt. Nicht nur, was den überraschend über die Jahreswende angestiegenen Aktienkurs angeht.

Daniel Köberle / @dukros: …„Overblocking” das Top-Buzzword in 2018 wird. Seit dem 1.1.2018 ist die Übergangsfrist des NetzDG vorbei und das neue Gesetz gilt nun endgültig. Es soll für weniger Hetze und FakeNews in den sozialen Netzwerken sorgen. Die Verantwortung für die Sichtung, Bewertung und Löschung entsprechender Inhalte liegt laut Gesetzt aber bei den Betreibern der Netzwerke selbst. Bei Nichteinhaltung drohen den Plattformen extrem hohe Geldstrafen. So kann es schnell sein, dass Facebook und Co. vorsichtshalber lieber einen Inhalt zuviel (z.B. Satire, die im ersten Augenblick nicht als solche zu identifizieren ist) als zu wenig blockt. Overblocking eben. Dieses Wort wird in 2018 viel diskutiert werden. Zurecht!

Christian Schnaubelt / @cschnaubelt: … (Interaktive) Videos” und “paid content” wichtige Buzzwords in den Social Media sein werden. Media-Experten aus den USA erwarteten bei der “social fresh” Konferenz im Dezember 2017 in Florida, dass der Videoanteil in Facebook und anderen Social Media Kanälen weiter zu nehmen und die Kanäle zukünftig dominieren wird. Zudem werden die Facebook angekündigten Änderungen in der Newsfeed-Gestaltung dazu führen, dass Medien und NGO’s (auch im Kinder- und Jugendbereich) zukünftig fast nur noch über bezahlte Kampagnen in Facebook & Co. wahrgenommen werden. Wird “paid content” zu einer Verstärkung der Filterblase und einer Einschränkungen der Meinungsvielfalt führen, da Meinung nur noch wahrgenommen wird, wenn man es sich leisten kann? Andererseits bieten die Änderungen bei Facebook (persönliche Kontakte und Interaktionen werden wieder wichtiger als Marken und Produkte) gerade für den Kinder- und Jugendbereich auch eine Chance: Denn Interaktionsmöglichkeiten gibt es in Gruppenstunden, Wochenenden Zeltlagern und Ferienfreizeiten mehr als genug. Das bedeutet aber, dass Jugendverbände (nicht nur im BDKJ) ihre “Digitalisierung” intensivieren und beschleunigen sollten. Mein Tipp: Instagram wird immer mehr mit Facebook verzahnt werden und weiter an Bedeutung gewinnen (auch im Bereich “paid content”). Dafür wird Snapchat sterben und Twitter bekommt 2018 einen neuen Besitzer und sichert sich damit das (finanzielle) Überleben. Und darüber hinaus werden Sprach- und Gestensteuerung sowie “Augmented Reality” die Nutzungsweise von Social Media noch einmal grundlegend (ver)ändern.

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Autor: Christian Schnaubelt

Als freier Journalist, (Online-) Redakteur und Social Media Manager bin ich beruflich wie ehrenamtlich im #Neuland unterwegs. An der Sankt Georgen-Hochschule in Frankfurt bin ich als Lehrbeauftragter im Bereich Internet und Social Media tätig. Ausbildung: Dipl. Sozialwissenschaftler (Politik & Medien) und Kommunikationswirt. Meine verbandlichen Wurzeln habe ich in der #DPSG und engagiere mich dort im Medienteam sowie im Webteam und der AG Digitale Lebenswelten des #BDKJ. @cschnaubelt

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