Kirchenführung mit QR-Code

Autobahnkirchen sind ganz spezielle Kirchen: Sie durchbrechen die Hektik der Reise, bieten eine Kraftquelle gegen den Stress der Autobahn und zeitweise finden dort liturgische und seelsorgerliche Angebote statt. Doch wie den Rastenden diesen Raum erschließen? In Baden-Baden wurden dazu Infotafeln aufgestellt, auf denen die Besucher ergänzende Informationen über QR-Codes mit ihrem Smartphone anfordern können.

Meist beeindrucken Autobahnkirchen durch eine außergewöhnliche Architektur, die manchmal erst auf den zweiten Blick ein Kirchengebäude erkennen lässt. Die Autobahnkirche an der Raststätte Baden-Baden bei der A5 ist eine solche Kirche. Die spitze Form einer Pyramide ist außergewöhnlich, der Altar in der Mitte angeordnet. Lange blieb die Kirche stumm, erst seit einigen Jahren wurde einige Meter entfernt auf dem Parkplatz der Raststätte ein offener Glockenturm erbaut. Darin erklingen seitdem die Glocken, die für die Papstmesse 2011 in Freiburg gegossen wurden.

In Baden-Baden gibt es also zwischen Toilettenanlage, Kaffee-Automat und Tankstelle einen spannenden Kirchenraum zu entdecken! Doch wie den Rastenden diesen Raum erschließen? Klassische Kirchenführungen (feste Gruppe, fester Beginn, ein Führer) fällt durch die Zielgruppe der Reisenden aus.

Für weitere Informationen zur Autobahnkirche den QR-Code scannen. (Foto: Mungenast)

Kirchenführung mit QR-Code

Das Autobahnkirchen-Team griff als Lösung auf digitale Technik zurück. Gemeinsam mit dem Referat Medienpastoral der Erzdiözese Freiburg wurde ein Modellprojekt entwickelt: An einprägsamen Stellen auf dem Gelände um die Kirche und im Gebäude informieren Tafeln über die christlichen Symbole. Ergänzende Informationen können die Besucher über QR-Codes mit ihrem Smartphone anfordern: Mit der Handykamera können die Codes gescannt werden und anschließend öffnet sich auf dem Display eine umfassende Informationsseite. Neben Texten ist dort beispielsweise ein kleiner Film hinterlegt, auf dem die „Papstglocke“ beim Läuten zu sehen und zu hören ist.

Die „Papstglocken“ läuten auf der Raststätte Baden-Baden. (Foto: Mungenast)

Wir möchten damit Menschen die christliche Symboliken unserer außergewöhnlichen Autobahnkirche erschließen. Hinter den QR-Codes verbergen sich nicht nur Informationen, sondern auch ein seelsorgerliches Angebot“, berichtet Dr. Norbert Kebekus, der Referent der Freiburger Medienpastoral, in einem Pressegespräch bei der Einführung der QR-Codes. Als Beispiele nannte er die Möglichkeit über das Smartphone einen Reisesegen abzurufen oder Fürbitten per E‑Mail zu formulieren.

Autor: Kai Mungenast

Geschäftsführer der Katholischen Kirche in Stuttgart, zuvor Landesreferent des BDKJ in Baden-Württemberg. Ehrenamtlich Landesjugendring-Fachvorstand, SWR-Rundfunkrat und Stellv. Vorsitzender des Katholischen Pressebundes, sowie Mitglied der AG Digitale Lebenswelten des BDKJ-Bundesverbandes. Kai Mungenast bloggt auf www.kai-mungenast.de, sowie unter @kaimungenast auf Facebook, Twitter und Instragram.

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