Weit verbreitet, aber trotzdem nicht selbstverständlich ist die WLAN-Versorgung in Seminarhäusern. Gerade dort, wo wir uns mit Jugendgruppen einmieten, um Schulungen, Tagungen oder Freizeiten durchzuführen, ist es oft nicht Standard, dass ein kabelloser Zugang zum Internet gewährleistet ist.
Dabei gilt: Je ländlicher die Häuser liegen, desto größer sind die Flecken auf der Offlinelandkarte. Egal ob es sich dabei um hauseigenes WLAN oder das mobile Internet des eigenen Smartphones handelt (Zitat meines kleinen Bruders: „Ich hab nur E. Und E ist wie kein Internet“): Ein Teil der Kritik richtet sich also auf jeden Fall an den hinterherhinkenden Breitbandausbau – gerade in ländlichen Regionen. Wir warten! Immer noch! „Neuland“ bitte auch auf dem Land!
In den Bildungs‑, Tagungs- und Seminarhäusern, in denen Internet und WLAN „vorrätig“ ist, kommt es vor, dass die entsprechenden Zugangsdaten nur schwer zu bekommen sind. Wer um einen Gruppensatz Zugangsdaten bittet, bekommt womöglich die (etwas misstrauische) Gegenfrage, ob das denn wirklich notwendig sei. Ja, ich halte es für notwendig, dass wir jungen Menschen an den Orten, wo wir mit ihnen Zeit verbringen, auch eine entsprechende leicht zugängliche Infrastruktur anbieten. Wir sprechen davon, dass diese „digitale Lebenswelt“ von der alle reden, anzuerkennen ist und als selbstverständlich betrachtet werden muss. Dann bitte richtig und auch einen entsprechenden Zugang dazu sicherstellen. Selbiges gilt für die Pädagogik. Selbstverständlich kommen wir in unseren Kinder- und Jugendfreizeiten bzw. Schulungen mit jungen Menschen zusammen, um mit diesen eine qualitative Zeit zu verbringen. Niemand will, dass die Teilnehmenden 24/7 vor ihren Bildschirmen sitzen und den „Smombie“ geben. Aber es spricht auch nichts dagegen zu Beginn einer Veranstaltung zu klären, wie die Gruppe mit dem Smartphone umgeht. Gruppen- und Kommunikationsregeln besprechen wir doch eh zu Beginn jeder Freizeit und Schulung. Da kann man auch über die Nutzung des Smartphones sprechen. Zum Beispiel könnte da vereinbart werden, dass die Nutzung des selbigen für die Schulungseinheit A unerwünscht, aber für die Einheit B vielleicht sogar ausdrücklich erwünscht ist. Das Smartphone kann nämlich auch gut in die Arbeit integriert werden. So können wir (Teilnehmende und Team) vielleicht auch einen entsprechenden reflektierten Umgang mit dem Smartphone erlernen. So wie das mit allem in der Jugendarbeit ja üblich ist ;-).
Wohl gemerkt macht es das Jugendverbänden, die mit ihren Gremien vor Ort richtig arbeiten wollen und dabei auch Mal wechselnde Einrichtungen besuchen, umso schwerer. Anträge beraten, aktuelle Infos zu Diskussionen einholen etc. – dazu brauchen wir heute einfach einen WLAN-Zugang!